Felix Holland, SPD-Stadtrat in Bamberg

"Filetstück" der Schullandschaft
Doch eine sofortige Lösung konnte auch der SPD-Abgeordnete Martin Güll nicht von München nach Bamberg bringen. Obwohl er das Theresianum als "Filetstück" und eine kirchliche Besonderheit in der Schullandschaft bezeichnete, warnte er davor, auf eine staatliche Lösung zu setzen. "Vielleicht jedoch", so stellte Güll in den Raum, "kann man nochmals auf die Kirche zugehen und ihr ein erweitertes Angebot unterbreiten, welches neben der kirchlichen Trägerschaft auch eine Beteiligung von Stadt und den Landkreis Bamberg miteinbezieht."

Für diesen Vorschlag erhielt er von Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD), den der Landtagsabgeordnete Güll im Anschluss nach seinem Besuch im Theresianum zum Gespräch traf, eine klare Absage. "Ich warne vor übertriebenen Erwartungen, die nicht realisiert werden können. Die Stadt kann es sich angesichts der enormen Bildungsaufgaben nicht leisten, eine weitere Schule zu finanzieren", unterstrich der OB. Denn das würde die finanzielle Leistungsfähigkeit Bambergs übersteigen. Allerdings bestünde nach wie vor Hoffnung, schließlich seien noch nicht alle Möglichkeiten ausgelotet. Zudem stünde man auch nicht unter akutem Zeitdruck. "Wir müssen nach einer Lösung zu suchen", resümierte Starke. Daher soll es in den nächsten Tagen ein Spitzengespräch mit allen Beteiligten geben.

Neuer Träger schon gefunden?
Und vielleicht kann dabei dann der CSU-Landtagsabgeordnete Heinrich Rudrof schon eine Lösung präsentieren. Denn auch Rudrof führte nach Bekanntwerden der drohenden Schließung eine Reihe von Gesprächen, unter anderem mit der Leitung des Theresianums. "Mein Ziel ist es, alles zu tun, um dieses Juwel der Bildungslandschaft zu erhalten", betonte der Abgeordnete. Daher habe er sich auf die Suche gemacht, nach einem unabhängigen Träger, der das erfolgreiche und außergewöhnliche Konzept weiter fortführen könnte. Und diesen scheint er mittlerweile tatsächlich gefunden zu haben. "Ich bitte um Verständnis, dass wir, bis alles unter Dach und Fach ist, ein Stillschweigeabkommen vereinbart haben. Aber ich stehe in intensiven Verhandlungen mit einem namhaften, überregionalem Bildungsträger, der wahrscheinlich bereit ist, einzuspringen", sagte Rudrof. Nähere Einzelheiten könne er derzeit hierzu aber noch nicht geben.