Politischer Aschermittwoch der Bamberger SPD: Matjes munden ohne Streit

Veröffentlicht am 20.02.2010 in Lokalpolitik

Über 30-jährige Tradition ist es bei der Bamberger SPD, ihren politischen Aschermittwoch im Gasthof Heerlein in Wildensorg auszurichten. Bei marinierten Matjesfilets diskutierten die Sozialdemokraten zusammen mit zahlreichen Wildensorger Bürgern über die Zukunft Bamberg. „Im Gegensatz zum Schlagabtausch der anderen Parteien geht es bei uns ganz ohne Polemik zu. Denn wir wollen sachlich und nüchtern die Zukunft unserer Stadt gestalten“, betonte der Hauptredner des Abends, Oberbürgermeister Andreas Starke.

In seinem Ausblick auf das Jahr 2010 erläuterte der OB zunächst die finanzielle Situation Bambergs und bedauerte, dass in den letzten vier Jahren die Gewerbeeinnahmen um 20 Millionen Euro gesunken seien. „Es ist kein Geheimnis, wenn ich verrate, dass die Firma Bosch seit über einem Jahr keine Gewerbesteuer mehr bezahlt. Und ich denke, dies wird auch in den nachfolgenden Jahren nicht anders sein.“

Daher befände sich Bamberg wie auch andere bayerische Städte in der Zwickmühle: Auf der einen Seite sinken die Einnahmen drastisch, auf der anderen Seite werden die Städte zugleich mehr belastet. „Doch anders als viele anderen Städte weist unser Haushalt keine Neuverschuldung auf. Wir haben gespart, wo es nur geht – nur nicht bei den Sozialausgaben und den Kindern“, berichtete Starke. Überhaupt wolle die Stadt auch 2010 als Investor auftreten und drei Großprojekte in Angriff nehmen: Die weitere Entwicklung der Erba-Insel zu einem eigenen Stadtteil, der Bau des Hallenbades „Bambados“ sowie die Schaffung von 114 Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen.

„Wir wollen auch unsere Zusammenarbeit mit dem Landkreis weiter ausbauen“, sagte Starke. Nach jahrzehntelangem Konkurrenzdenken arbeite man inzwischen in einigen Bereichen, wie etwa der Klimaallianz, hervorragend zusammen. Andere Bereiche, wie ein gemeinsames Gesundheitssystem und eine noch intensivere Zusammenarbeit der Kliniken in Bamberg, Scheßlitz und Burgebrach, bedürften hingegen noch einiger Überzeugungsarbeit.

„Ferner wollen wir auch die Steilvorlage des VGN-Beitritts nutzen, um stadtnahe Gemeinden noch besser mit dem Nahverkehr an die Stadt anzubinden“, bekundete der Oberbürgermeister. Ein weiteres gemeinsames Ziel sei es, die Verweildauer der Touristen in Bamberg anzuheben. Dies könne durchaus gelingen, wenn man den Landkreis und seine Vorzüge mit anpreise. „Daher wird sich auch der Landkreis erstmals beim neuen Tourismus-Zentrum mit 100 000 Euro an den Personalkosten beteiligen. Im Gegenzug dafür vermarkten wir die Region gemeinsam“, resümierte Starke.

Kein Spielraum gegen Hotel

In der anschließenden Diskussion ging es unter anderem um den geplanten Hotelbau beim Mahrs-Bräu-Keller. Hier gebe es leider keinerlei Handlungsspielraum, bedauerte der OB. Gerhard Will vom Bürgerverein Stephansberg sorgte sich um das Flair des Bierkellers und fragte an, ob die Stadt gegen den Hotelbau nicht rechtlich vorgehen könne. „Ich verrate Ihnen jetzt ein Geheimnis“, erwiderte Starke. „Als der Bauantrag bei uns auf dem Tisch landete, habe ich alle Möglichkeiten prüfen lassen, ob wir den Hotelbau verhindern können.“ Leider seien der Stadt dabei die Hände gebunden und man habe dem Bauvorhaben zustimmen müssen. Auch sei es sehr unwahrscheinlich, dass der Hotelbau noch aufzuhalten sei.

Auch auf die Frage, was mit dem alten Hallenbad am Margaretendamm geschehen soll, konnte Starke noch keine Antwort geben. „Derzeit läuft eine Ideensammlung, bei der sich auch die Bevölkerung beteiligen könne. Ich denke aber, dass wir gegen Ende des Jahres dem Stadtrat einen Vorschlag unterbreiten können.“

Schließfächer für Friedhof

Erich Sperlein, Vorsitzender des Bürgervereins Bug, bat um eine Urnenwand auf dem Wildensorger Friedhof sowie um mehr Sorgfalt beim Ausheben der Gräber. „An uns wurden viele Beschwerden herangetragen, dass die Bagger beim Grabausheben die benachbarten Gräber oftmals in Mitleidenschaft ziehen“, so Sperlein. Eine andere Teilnehmerin regte an, dass beim Bamberger Friedhof Schließfächer errichtet werden sollen, um die sich dort häufenden Diebstähle einzudämmen. Andreas Starke versprach, die vorgetragenen Anliegen zu prüfen.

(Artikel von HaR, erschienen im Fränkischen Tag vom 19.02.2010, S.11)

 

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