Felix Holland, SPD-Stadtrat in Bamberg

Zwei Transplantationszentren in Bayern sollen die Zulassungen für Lebertransplantationen entzogen werden. Betroffen ist auch die Uniklinik in Erlangen. Dies wird nicht ohne Folgen für Patienten aus dem Bamberger und Forchheimer Raum bleiben, kritisiert der SPD-Landtagskandidat Felix Holland aus Bamberg die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung.

Im letzten Jahr war die Uniklinik Erlangen noch für ihr großes Engagement bei der Organtransplantation ausgezeichnet worden. Während andere Kliniken in den Organspende-Skandal verwickelt waren (in einigen bayerischen Leberzentren waren die Laborergebnisse von Patienten manipuliert worden, um schneller ein Spenderorgan zu erhalten), konnte den Erlanger Medizinern Korrektheit bescheinigt werden. Trotz dieser positiven Meldungen für die Transplantationsmedizin der Uni Erlangen soll die Zulassung für Lebertransplantationen nach dem Willen der Staatsregierung in Zukunft wegfallen. Grundlage dieser Entscheidung sei ein zweifelhaftes Gutachten, berichtet Felix Holland. Der Anteil der Patienten, die besonders dringlich auf ein Organ warteten (sogenannte HU-Indikation), war in Erlangen höher als anderenorts. Trotzdem wird man in Erlangen nun mit dem Entzug der Zulassung konfrontiert, was weitreichende Folgen für die Patienten hat. „Die Vergleichbarkeit der Transplantationsergebnisse muss man als fragwürdig bezeichnen, wenn in anderen bayerischen Zentren Laborergebnisse getürkt werden und in Erlangen korrekt gearbeitet wird. Es ist natürlich davon auszugehen, dass die Erlanger Patienten in einem schlechteren Allgemeinzustand transplantiert wurden als in anderen bayerischen Unikliniken.“ Dies sei aber in diesem Fall gerade ein Zeichen für qualitätvolles und korrektes Arbeiten, betonte Holland.
 
Der Bamberger SPD-Landtagskandidat weiß, wovon er spricht: Felix Holland ist vor seiner Tätigkeit am Klinikum Bamberg als Fachpfleger für Intensivmedizin auf den Intensivstationen für lebertransplantierte Patienten an den Unikliniken in Erlangen und Jena tätig gewesen und kennt die Problematik der schwerstkranken Patienten nicht nur vom Schreibtisch aus.