Am 4. November ist Alfred Fenn, unser langjähriges Parteimitglied, verstorben. Alfred Fenn war über viele Jahrzehnte Mitglied des Bamberger Stadtrates und hatte auch zu seiner aktiven Zeit die Funktion des Fraktionsvorsitzenden inne.
Mit Alfred Fenn verlieren wir und die Stadt Bamberg einen engagierten, aufrechten Sozialdemokraten. Alf, wie er immer von uns genannt wurde, hat in all seinen politischen Funktionen und Ehrenämtern Farbe für unsere Partei bekannt und dazu beigetragen, dass die SPD in Bamberg immer ein gewichtiges Wort in der Kommunalpolitik mitreden konnte.
Durch seinen leidenschaftlichen und stetigen Einsatz wird er vielen Menschen - nicht nur in der SPD - unvergesslich bleiben. Wir werden uns stets mit Dank und Hochachtung an unseren Alf erinnern. Unsere Anteilnahme und Beileid gilt seiner Familie.
Mit dem Tod eines Menschen verliert man vieles, niemals aber die mit ihm verbrachte Zeit.
Den Nachruf-Artikel aus dem Fränkischen Tag finden Sie auf der folgenden Seite:
Die Bamberger SPD hat einen hoch verdienten, charakterfesten Mitstreiter verloren und die ganze Stadt einen liebenswürdigen Menschen: Am 4. November ist Alfred Fenn im Alter von 83 Jahren gestorben.
Er wird fehlen: ein feiner Herr, stets gut gekleidet, der für alle, die ihn trafen, immer ein paar Minuten Zeit, ein freundliches Lächeln und ein nettes Wort übrig hatte. Die Liebenswürdigkeit, mit der er den Menschen begegnet ist, und der Charme, den er ausstrahlte, sind nicht dem Kalkül des Machtpolitikers entsprungen, sondern waren Ausdruck echter Menschenliebe.
Mit der gleichen Haltung hat Alfred Fenn Kommunalpolitik für Bamberg gemacht, getrieben von der unumstößlichen Überzeugung, dass seine Partei, die SPD, die beste aller Parteien ist, wenn soziale Gerechtigkeit im Vordergrund des politischen Handelns stehen soll. Dieser Auffassung ist er sein Leben lang treu geblieben, auch wenn sich die SPD in Bamberg über Jahrzehnte hinweg mit der Rolle der Opposition zufrieden geben musste.
Ungeachtet dessen waren die politischen Gegner für ihn niemals Feinde, sondern Dialogpartner, mit denen er um Kompromisse zum Wohl der Bürger gerungen hat.
Dienstältester Stadtrat
Im Bamberger Stadtrat war Alfred Fenn mit 42 Amtsjahren der Stadtrat mit der längsten Zugehörigkeit. Bereits im Jahre 1946 war er in die SPD eingetreten, 1966 wurde er zum ersten Mal in den Stadtrat gewählt. Vier Jahre lang – von Mai 1990 bis Dezember 1994 – war er Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion sowie von Juli 1972 bis April 1990 und von 1995 bis 2002 deren stellvertretender Vorsitzender.
Experte für Finanzen
Sein Beruf als Steueramtsrat prädestinierte ihn für das Amt des Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses. Außerdem war er Sprecher seiner Fraktion im Senat für Personal und Verwaltungsorganisation sowie im Senat für Wirtschaft, Finanzen und städtische Beteiligungen. Während seiner Zeit als Fraktionsvorsitzender gehörte er dem Ältestenrat an.
Eine lange Reihe von Auszeichnungen hat Fenn erhalten, darunter die Dankurkunde des Innenministeriums für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung und – im Jahre 2006 – die Verdienstmedaille der Stadt Bamberg. In seiner Eigenschaft als Stadtrat hat er zahlreiche Großprojekte in der Stadt vorangetrieben, darunter die Umgestaltung des Maxplatzes vom Parkplatz zur Fußgängerzone, die Gebietsreform, den Bau des Berliner Rings und den Bau der Konzert- und Kongresshalle.
Den Höhepunkt seiner kommunalpolitischen Karriere sah er gekommen, als sein SPD-Parteifreund Andreas Starke zum Oberbürgermeister gewählt worden ist.
Trauergottesdienst in Maria Hilf
Der Trauergottesdienst für Alfred Fenn, der in der Nürnberger Straße gewohnt hat, findet am morgigen Freitag um 9 Uhr in der Pfarrkirche Maria Hilf in der Wunderburg statt.
(FT-Artikel von Gertrud Glössner-Möschgk, erschienen am 6.11.2014, S. 11)
