Susann Biedefeld und Christa Steiger am Infostand in Bamberg
Über 500 Unterschriften sammelten die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Susann Biedefeld und Christa Steiger gemeinsam mit der JUSO-Hochschulgruppe in der Bamberger Fußgängerzone für eine Abschaffung der Studiengebühren in Bayern. Zuvor stellten die beiden Abgeordneten gemeinsam mit dem Sprecher der JUSO-Hochschulgruppe, Sebastian Olschok, die Ziele der Massenpetition vor, die die SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag gestartet hat und die noch bis zum 1. Februar 2012 läuft.
„Bayern und Niedersachsen sind die einzigen Bundesländer, in denen noch Studiengebühren abkassiert werden. Diese Uni-Maut muss weg“, betont Susann Biedefeld. „Studieren ist teuer und es kann nicht sein, dass man ein Studium nur aufnehmen kann, wenn die Eltern einen dicken Geldbeutel haben. Wir wollen Bildungschancen und damit Bildungsgerechtigkeit für alle“, so MdL Biedefeld.
In die gleiche Kerbe stieß ihre Landtagskollegin Christa Steiger. „Laut dem Bayerischen Sozialbericht aus dem Jahr 2006 haben in Bayern 41% der Studierenden Eltern mit hohem Bildungsabschluss, 23% haben Eltern mit mittlerem Bildungsabschluss. Nur 12% der Studierenden sind aus der Herkunftsgruppe ‚niedrig‘. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen haben wir 36% der Studierenden aus einem Elternhaus mit hohem Bildungsabschluss, 26% kommen aus der Gruppe ‚mittel‘ und 15% aus der Gruppe niedrig. Insgesamt zeigen diese Zahlen, dass die Zusammensetzung der Studentenschaft in NRW ausgewogener ist als in Bayern.
Unfassbar ist für MdL Biedefeld die Tatsache, dass mittlerweile Gebühren in Höhe von über 100 Millionen Euro auf den Konten der Hochschulen lagern und damit nicht für eine Qualitätssteigerung der Studienbedingungen an den bayerischen Hochschulen herangezogen werden. „Hier werden die Studierenden ohne eine Gegenleistung abkassiert.“ Die Abschaffung der Studiengebühren in Bayern ist wichtig für die jungen studierwilligen Menschen und deren Familien, für den Wirtschaftsstandort Bamberg und die Region, wo die Wirtschaft händeringend nach qualifizierten Kräften und Akademikern sucht und für den Bildungs- und Hochschulstandort Bamberg, der immer mehr unter Wettbewerbsdruck steht und kontinuierlich an Attraktivität gewinnen muss, erklärten Steiger und Biedefeld.