Weil aller guten Dinge drei sind

Veröffentlicht am 16.05.2013 in Allgemein

©Foto: Matthias Hoch, FT

Aller guten Dinge sind drei, sagt man bei der SPD, wenn es um die Neugliederung der Ortsvereine im Stadtgebiet geht. Und weist darauf hin, dass es in der Architektur keine stabilere Konstruktion gibt als eine Statik auf drei Beinen – da wackelt sich nix. Denn eine wackelige Angelegenheit will die Bamberger SPD auch nicht sein, da hat man sogar in der Domstadt Tradition. Vor allem jetzt nicht, wo gleich mehrere Wahlschlachten anstehen: Landtags- und Bundestagswahl im September, die Kommunalwahl im Frühjahr. Da ist es gut, „neue Dynamik und Kraft zu entwickeln und Offensive zu zeigen“, sagt Jonas Merzbacher, Bürgermeister, Kreisrat und Unterbezirksvorsitzender der SPD in Bamberg-Forchheim.

Seine Bamberger Genossen haben diesen Worten die Taten vorausgeschickt. Um die eigenen Kräfte zu bündeln und schlagstärker zu werden in der politischen Auseinandersetzung, haben die Genossen ihre Strukturen in der Stadt Bamberg nachhaltig geändert: Aus früher acht Ortsvereinen sind drei geworden. Etwa zwei Jahre dauerte dieser Verschmelzungsprozess, die „heiße Phase“ etwa ein Jahr. Dann war aus den acht Ortsvereinen Berg und Mitte, Nord und Süd, Gartenstadt, Ost und Kramersfeld sowie Gaustadt ein Trio geworden, das da heißt: Altstadt-Süd (die bisherigen Ortsvereine Bamberg-Berg, -Mitte und -Süd), Bamberg-Ost/Gartenstadt/Kramersfeld und Gaustadt, das um den Ortsverein Bamberg-Nord aufgeweitet wurde.

Auf dem Bild vlnr: Lothar Kandzora (Vors. OV Gaustadt), Dr. Ernst Trebin (Vors. OV Bamberg-Ost Gartenstadt Kramersfeld), Felix Holland (Kreisvorsitzender SPD Bamberg-Stadt) und Dieter Stößel (Vors. OV Bamberg-Altstadt Süd).

„Es war ein langer Prozess, aber die neue Struktur hilft uns weiter“, sagt am Ende dieser Entwicklung der Bamberger SPD-Kreisvorsitzende Felix Holland. Sein Stadtverband steht organisatorisch über den Ortsverbänden. Denn die neuen Einheiten sind durchaus zusammengewachsen, und nicht zusammengewürfelt worden. Zunächst gab es vier Diskussionsforen, danach wurde die Neugliederung in drei Vollversammlungen abgesegnet. Diskutiert wurden auch Lösungen mit künftig vier oder fünf Ortsvereinen, doch davon kam man wieder ab. „Die Vereine Ost, Gartenstadt und Kramersfeld haben früher schon gut zusammengearbeitet“, sagt zum Beispiel Ernst Trebin, der jetzt zum Vorsitzenden des neuen Verbunds gewählt wurde. Seit vergangenem Jahr war Trebin bereits Vorsitzender in Bamberg-Ost. Jetzt gehören ihm allerdings etwa 90 Mitglieder an, zuvor waren es deren 60.

Noch deutlicher gewachsen ist der SPD-Ortsverein Bamberg-Mitte. Von etwa 90 auf 199 stieg die Zahl der Gefolgsleute von Dieter Stößel, der zum Vorsitzenden des mit Abstand größten Einzelverbands gewählt wurde. Zu Kampfabstimmungen kam es dabei nicht: „Der alte Verein Mitte stellte den neuen Vorsitzenden, seine Stellvertreter kommen von Bamberg-Berg und -Süd“, erklärt Stößel. Dank der Vernunft der Mitglieder habe sich das bei der Wahl wie von selbst ergeben.

In Gaustadt schließlich blieb es bei der bisherigen Führungsmannschaft. „Wir haben nur Gebiet dazugewonnen“, sagt Ortsvorsitzender Lothar Kandzora. Die Zahl der Mitglieder stieg damit von bisher 28 auf nun etwa 50. Dass Gaustadt ein eigenständiger Ortsverein geblieben ist, findet Kandzora richtig. „Der Stadtteil ist ein sozialer Brennpunkt mit einem sehr breiten gesellschaftlichen Spektrum“, sagt er. Es geht um bezahlbaren Wohnraum für alle, den Erhalt von Grund- und Hauptschule, eine intakte Umwelt.

Mit Blick auf die ins nun dreieinige Haus stehenden Wahlen ist man bei der Bamberger SPD optimistisch. „Die Wahlaussichten waren noch nie so gut“, sind sich Kreisvorsitzender Felix Holland und Unterbezirkschef Jonas Merzbacher einig. Bei der Landtagswahl kandidiert Holland selbst als Direktkandidat für den Stimmkreis Bamberg-Stadt und tritt damit gegen CSU-Staatssekretärin Melanie Huml an. Eine Mehrheit für SPD, Grüne und Freie Wähler sei „durchaus realistisch“. Man sehe ein neues Potenzial für die Wahlen, das auch durch schlagkräftige Ortsverbände in Stimmengewinne umgemünzt werden könne. „Nicht zuletzt durch die Neugliederung herrscht bei uns jetzt ein offensiver Geist, der der SPD neuen Schub für die Wahlen geben kann“, zeigt sich auch Unterbezirksvorsitzender Jonas Merzbacher von der Richtigkeit der Neuorganisation überzeugt. Alleine deshalb sei die Strukturreform „eigentlich überfällig“ gewesen, meint Dieter Stößel. Wenn alles gut läuft, werde man nach der Bundestagswahl in Bamberg wieder einen SPD-Bundestagsabgeordneten und ein SPD-Abgeordnetenbüro vorzuweisen haben, das organisatorisch von großer Wichtigkeit für die Sozialdemokraten sei. Für den Stadtrat setze man darauf, dass die neue Schlagkraft in den Ortsvereinen das eine oder andere Mandat zusätzlich bringe.

Älteste Partei in Bamberg

Die Wurzeln der Bamberger SPD reichen weit zurück. Im November 1869 meldeten sich in Bamberg Sozialdemokraten erstmals zu Wort: Im damaligen Gasthaus „Schwarzer Adler“ gab es eine öffentliche Kundgebung der „Sozialdemokratischen Arbeiterpartei“. Doch schon 1849 existierte der „Bamberger Arbeiterverein“ als Vorläuferorganisation. Damit ist die Bamberger SPD die bei Weitem älteste politische Partei im Raum Bamberg und wird dieses Jubiläum im Jahr 2014 (145 Jahre) gebührend begehen.


(Artikel von Hans W. Penning, erschienen im Fränkischen Tag vom 16.5.2013, S.12)

 

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