OB Starkes Verhandlungsgeschick bringt Drama um Jako-Arena zu glücklichem Ende

Veröffentlicht am 29.05.2009 in Kommunalpolitik

Der Kauf der Halle durch Investor Peter Klappan wird von den Parteien im Stadtrat mehrheitlich als gut beurteilt. Die Grünen kritisieren die Bürgschaft der Stadt als risikoreich.

Ist die Einigung mit Peter Klappan als Käufer der Jako-Arena das glückliche Ende einer bedrohlichen Geschichte? Oder handelt es sich eher um ein riskantes Geschäft, wenn eine Stadttochter mit einer Bürgschaft in Millionenhöhe den privaten Kauf einer Veranstaltungshalle absichert? Wir haben in den Fraktionen im Stadtrat gefragt, wie sie den Lösungsweg beurteilen, der für die lange Zeit unverkäufliche Spezialimmobilie an der Forchheimer Straße gefunden wurde.

„Wir sind alle erleichtert, dass ein Kompromiss erreicht wurde, der unsere wichtigsten Bedingungen erfüllt. Der Haushalt der Stadt bleibt unangetastet, und die Halle als Infrastruktureinrichtung und wichtige Grundlage für den Basketball wird erhalten“, meinte Helmut Müller. Der Chef der CSU-Fraktion spart nicht mit Lob: „Der OB hat sich Tag und Nacht eingesetzt und das Ergebnis verdient Respekt.“

Stadtbau leistet Bürgschaft

Zum Hintergrund muss man wissen, dass der Bamberger Projektentwickler Peter Klappan nur durch das Geschick und die Hartnäckigkeit des Oberbürgermeisters wieder ins Boot geholt werden konnte, nachdem er vor eineinhalb Wochen die Verhandlungen zum zweiten Mal für gescheitert erklärt hatte. Grundlage für die nun erreichte Einigung war, dass die Stadt und ihre Töchter die Unterstützung für den Basketball in Form von Sponsoring festgeschrieben habej und der Sparkasse eine Bürgschaft für den bislang fehlenden Finanzierungsbetrag stellen. Diese schrumpft jährlich entsprechend der Schuldentilgung. Nach Informationen des FT ist es die Stadtbau GmbH, die für das Ausfallrisiko in siebenstelliger Höhe einsteht.

Heinz Kuntke von der SPD-Fraktion beurteilt die gefundene Lösung als „sehr gut“. Sie sei die beste Variante, die man sich unter den gegebenen Umständen habe vorstellen können. Immerhin sei es darum gegangen, den Basketball am Leben zu halten und eine eventuelle Bauruine zu vermeiden. „Wir sind froh und glücklich, dass es jetzt einen privaten Investor und einen privaten Betreiber gibt und der Kelch einer Entscheidung selbst zu kaufen, an uns vorüber gegangen ist. Das Risiko wäre in einem solchen Fall viel größer gewesen“, meint Kuntke und verteidigt die von der Stadt gegebenen Sicherheiten. „Die Bürgschaft kommt nur dann zum Tragen, wenn die Hauptforderung ausfallen würde.“

Risiko durch Insolvenz

Dies beurteilen die Grünen völlig anders: „Aus meiner Sicht bringt die Bürgschaft ein erhebliches Risiko. Käme es zu einer Insolvenz des neuen Eigentümers, dann müsste der Konzern Stadt mit der gegebenen Sicherheit dafür gerade stehen“, kritisiert Peter Gack . Ein solches Risiko würde man zum Beispiel für Investitionen in Wasserkraft niemals eingehen; auch für Kindergärten fehle das Geld, meint der haushaltspolitische Sprecher. Dem Druck aus der Öffentlichkeit hätte Starke aus seiner Sicht nicht nachgeben dürfen: „Profi-Basketball ist ein hoch profitables Geschäft, das sich durch eigene Einnahmen decken muss.“

Ein positives Fazit ziehen die Freien Wähler. Dieter Weinsheimer nannte es ein „klares Oberziel“, den Basketball in Bamberg zu erhalten. Erleichterung auch bei Herbert Lauer (FW), der von einem grundsätzlich guten Konstrukt spricht. Natürlich müsse man nun ins Detail schauen. Bei der Halle gehe es um eine wichtige Einrichtung für das Oberzentrum Bamberg. Der Basketball sei dabei ein wichtiger Frequenzbringer.

Grundsätzlich unterstützt wird die nun gefundene Lösung auch von Norbert Tscherner. Der Bürger-Block-Chef, der vor zwei Monaten vorschlug, den Kauf durch die Stadt mit Einsparungen an der Gartenschau zu finanzieren, kann sich eines „mulmigen Gefühls“ dennoch nicht erwehren. „Die Belastungen der Stadt sind auch ohne Bürgschaft durch die Landesgartenschau und das Hallenbad enorm. Wenn nun noch die Krise die Einnahmen schwinden lässt, dann ist vieles in Frage gestellt.“

„OB hat gut gearbeitet.“

„Akzeptabel für alle“, so lautet das Fazit des Realisten Michael Bosch. Der OB und seine Verwaltung hätten hier gute Arbeit geleistet. Angesichts der Bedeutung des Basketballs und der Halle ein paar Euro in die Hand zu nehmen, sei keine übertriebene Forderung, meinte Bosch.

Artikel von Michael Wehner, erschienen im Fränkischen Tag vom 29.05.2009

 

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